Medikamentenabhänigkeit

Bei den Suchterkrankungen nehmen in der Gesellschaft die Alkoholabhängigkeit und die Sucht nach „harten Drogen“ den höchsten Bekanntheitsgrad ein. Medikamentenabhängigkeit spielt so gut wie keine Rolle. Dabei gab es 2012 etwa 1,7 Millionen Medikamentenabhängige. Die Dunkelziffer liegt weitaus höher. Nach Alkoholismus liegt die Medikamentenabhängigkeit auf Platz 2. Frauen sind überdurchschnittlich oft betroffen.

80 % der 1,7 Millionen Abhängigen sind süchtig nach Benzodiazepinderivaten. Sie finden sich in Präperaten von Erregungs -und Angstzuständen und Schlafstörungen.
Benzodiazepine sind immer verschreibungspflichtig. Deshalb auch oft die Aussage der Betroffenen: “ Das hat mir aber mein Arzt verschrieben, und das ist ja der Fachmann „. Benzodiazepine werden immer zu einem Risiko, wenn sie länger als 6 Monate eingenommen werden.

Nebenwirkungen:

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Gedächnisstörungen

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Reaktionsverzögerung

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Ungewünschte Muskelentspannungen

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Müdigkeit

In der Regel dauert es sehr lange, bis eine Abhängigkeit erkannt und vielleicht akzeptiert wird. Wenn das Medikament nicht mehr zur Verfügung steht, treten Entzugserscheinungen auf.

Folgende Symptome können auftreten:

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Angstzustände

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Schwindelgefühle

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Muskelzittern

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Übelkeit und Bauchkrämpfe

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Krampfanfälle und Hallozinationen.

Hilfe für Betroffene, ihre Angehörigen und Freunde, bieten Sucht – und Psychotherapeuten. Aber auch Selbsthilfegruppen und Suchtberatungsstellen sind gute Ansprechpartner. Medikamentenabhängige werden mit Hilfe dieser Fachleute langsam von den Suchtstoffen entwöhnt. Das dauert so viele Monate, wie die Sucht an Jahren gedauert hat.
Wir als Selbsthilfeeinrichtung können zur Zeit keine spezielle Gruppe anbieten. Sie haben aber die Möglichkeit ein anonymes Gespräch mit uns zu führen. 

Quelle: Teilweise aus MDR-Sendung 2009

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